Show-Pflanzenaquarium : Der Diskus im holländischen Pflanzenaquarium
SHOW - PFLANZENAQUARIUM

Der Diskus im Pflanzenaquarium

Licht im Holländischen Pflanzenaquarium.

Die original Juwel-Aquarium-Beleuchtung

wurde komplett überarbeitet und erweitert. Es wurde zu den vorhandenen 3 Reihen zu je 2 Leuchtstoffröhren a 30 Watt eine weitere Reihe von 2 Leuchtstoffröhren von je 30 Watt hinzu montiert. Dabei mussten die Drosseln der Leuchtstoffröhren aus dem Lampengehäuse entfernt und in ein separates Gehäuse eingebaut werden. Es standen so danach auf einer Länge von 2 Metern und 25 cm Breite, 4 Reihen zu je 2 Röhren zur Verfügung. Es zeigte sich allerdings im späteren Betrieb, das es wegen ungünstigen Schattenwurfs notwendig werden sollte, im Rückwandbereich noch eine weitere Leuchtstoffröhre zu installieren.

Maximale Lichtausbeute

für das Pflanzenaquarium der wichtigste Punkt, denn ohne Licht kein Wachstum. Der schlichte Rat lautet : je mehr, umso besser! Aber Licht ist nicht gleich Licht; ganz entscheidend ist seine spektrale Zusammensetzung.
Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Farbwiedergabe bei Stufe 1 liegt, entsprechend einem RA-Faktor von > 80. Auch sollte die Lichtausbeute möglichst groß sein, 80-100 lm/W (Lumen / Watt) sind hier erreichbar.
Die Farbtemperatur der Leuchten sollte von 3000-5500 Kelvin variieren. Diese Werte werden von allen Dreibanden- Leuchtstofflampen, sowie den sehr teuren HQI-Strahlern, erreicht.
Die für die Aquaristik ebenfalls angepriesenen HQL-Strahler haben zwar auch eine große Lichteindringtiefe, doch liegen sie mit ihrer Lichtausbeute von 40-60 lm/W kosten ungünstig.
Ebenso ist die Farbwiedergabe mit Stufe 3 entsprechend RA 60 und die die sehr niedrige Farbtemperatur von 3000 Kelvin für ein Pflanzenaquarium ungeeignet. HQL-Leuchten
können für ein offenes Pflanzenbecken gerade noch eingesetzt werden, für ein Holländisches Pflanzen-Aquarium sind sie wegen des hohen Rotlichtanteils und des dadurch entstehenden Längenwuchses der Pflanzen äußerst ungeeignet.
Wir wollen einen gedrungenen kompakten Wuchs und sollten daher nach Möglichkeit mit Farbtemperaturen von > 4000 K arbeiten; der Farbwiedergabeindex darf nicht schlechter als Stufe 1-2 sein. Als Mindestausleuchtung während der Assimilationsphase (7-19 Uhr) ist ein Lichtangebot von mindestens 15 lm/l Wasser günstig. Eine Steigerung für 4 - 8 Stunden während des Tageszyklus auf 30-35 lm/l sollte möglich sein. Ab 19 Uhr ist die Lichtleistung stark herabzusetzen, um einer Algenplage vorzubeugen. Werte von < 8 lm/l sind zu empfehlen.
Dies kann dadurch begründet werden, dass tropische Pflanzen an einen Tag-Nachtrhythmus von 12 Stunden gewöhnt sind, da in Äquatorhöhe die Sonne um 7 Uhr auf- und um 19 Uhr untergeht.

Die optimale Lichtsteuerung:

Die Pflanzen stellen also ab 19 Uhr den Licht- und Nährstoffverbrauch ein.
Unsere heimischen Algenarten, auch einige tropische, können aber weit über 12 Stunden hinaus, bis zu 16 Stunden, assimilieren und würden durch das Lichtüberangebot nur wuchern.
Auch eine Verschiebung des 12-Stunden-Zyklus, z.B. auf 10-22 Uhr, bringt keine Abhilfe, da eine innere Uhr unsere Pflanzen ab 19 Uhr zum Schlafrhythmus zwingt (was deutlich an den sich schließenden Blättern der Pflanzen zu sehen ist).
Wer sich auch noch abends nach 19 Uhr an seinem Aquarium erfreuen möchte, sollte dies unbedingt mit gedrosselter Lichtleistung tun. Es empfiehlt sich also, die Beleuchtung in mehrere Kanäle aufzutrennen, die einzeln ansteuerbar sind.
Bei mir sieht das wie folgt aus :
In der erweiterten Beleuchtungskappe stehen nun 4 Reihen zu je 2x30W Leuchtstoffröhren zur Verfügung. Da die Beleuchtungskappe nur 25 cm tief ist, das Aquarium aber eine Tiefe von 50 cm aufweist, entstehen vor und hinter dem Leuchtkörper Dunkelzonen von je 12,5 cm Breite.
Für den vorderen Einsichtbereich ist dies positiv, da hier die Frontscheibe nicht zu stark angestrahlt wird; dadurch tritt ein erhöhter Algenwuchs nicht auf.
Im Rückwandbereich ist dies allerdings negativ zu beurteilen, da die Hintergrundbepflanzung ab einer Wuchshöhe von ca. 30 cm zum Licht und somit zur Aquarienmitte wächst, was optisch nicht gut aussieht.
Es wurde deshalb hinter der Original-Leuchtkappe noch eine weitere, zusätzliche Leuchtkappe mit einer 36 Watt Leuchtröhre, installiert. Diese eliminiert den Schattenwurf, so dass nun die Hindergrundbepflanzung senkrecht nach oben wächst.

Die Anordnung und Brenndauer der einzelnen Leuchtstoffröhren ersehen Sie aus nachfolgenden Tabellen.

Kanal 1   Lichtfarbe  Farb-
wiedergabe
 Farb-
temperatur

 Lichtstrom
je Stab

vorderste Reihe +  2 x 30W  25  2 A  4000 K  1800 lm
Zusatz-
leuchtkappe
 1 x 36W  25  2 A  4000 K   2100 lm
Kanal 2          
mittlere  Reihe  2 x 30W  21  1 B  4500 K  2400 lm
   2 x 30W  11  1 B  5000 K  2300 lm
Kanal 3          
hinterste Reihe  2 x 30W  21  1 B  4500 K   2400 lm
          Zeit  Lichtstrom
Kanal 1  täglich von 8.00 - 20.00Uhr    12 h 5700 lm
Kanal 2  Mo. - Mi. Do. Fr. Sa. - So.    
  10.00 - 15.00 10.00 - 14.00 10.00 - 16.00 9.30 - 16.30 4 - 7 h  9400 lm
Kanal 3  Mo. - Fr.     Sa. - So.    
  9.00 - 18.00     8.30 - 18.30  9 - 10 h  4800 lm
          max. 19900 lm

Warum diese gestaffelte Schaltung?
Ich versuche, die Vorgänge in der Natur zu imitieren; auch tropische Sonnenaufgänge bringen nicht sofort 100.000 lm und mehr. Allerdings wird dort sehr rasch das Maximum erreicht, doch gibt es auch jetzt noch genügend Faktoren, die den Sonneneinfall mindern, wie starke Bewölkung, Regen, Schattenwurf der Bäume usw.
So bringen bei mir der Kanal 1+3 die unbedingt erforderliche Lichtmenge, der Kanal 2 stellt dann die ungehinderte Sonneneinstrahlung dar.
Auch bringt diese gestaffelte Zu- und Abschaltung für unsere Fische mehr Wohlbefinden, da am Morgen nicht schlagartig gleißende Helligkeit herrscht und ab Nachmittag wieder vermehrt schattige Stellen angeboten werden.
Ein weiteres Plus kann bei den Betriebskosten verbucht werden. Kürzere Brenndauer der doch nicht ganz billigen Lumilux Leuchtstoffröhren erhöhen deren Lebensdauer,
vermindern den Stromverbrauch und halten die Umgebungstemperatur der Röhren in der Beleuchtungskappe auf einen kostengünstigen Wert. Nach ca. 1500 Betriebstunden erfolgt ein Umsetzen bzw. ein Austausch der ausgedienten Leuchtstofflampen (den genauen Rhythmus hier darzulegen würde den Rahmen des Absatzes sprengen). Wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass nie alle Lampen auf einmal ausgewechselt werden sollten, da dies verschiedene Pflanzen in ihrem Wuchs stark stören würde.
Wie die Farbfotos zeigen stören sich die von mir gepflegten Diskusfische und Salmler nicht an der sehr starken Beleuchtung mit fast 20.000 Lumen Lichtstrom. So kommt es gelegentlich vor, das ich die Tiere bei den anfallenden Pflanzenpflegearbeiten mit der Hand behutsam aus ihrem Revier verschieben muss.
Kommen wir nun zur Bepflanzung des Aquariums.

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